Das Haus Eschenbachgasse 9 wurde 1870 bis 1872 als Vereinshaus für den ÖIAV (Österreichischer Ingenieur- und Architekten-Verein; gegr. 1848), gemeinsam mit dem Haus Eschenbachgasse 11 (dieses für den Niederösterreichischen Gewerbeverein) errichtet. Als Architekt beider Häuser zeichnete Otto Thienemann verantwortlich, der das Objekt als so genannten „Blockbau“ in gleicher Gestaltung errichtete. Aus kulturhistorischer Sicht bildet das Haus ein Bauwerk des strengen Historismus (Neorenaissance) in der Nachfolge Theophil Hansens. An der Ausgestaltung waren bedeutende Künstler wie Carl Feldbacher (ornamentaler Schmuck), Franz Melitzky (Figuren an den Fassaden), die Firma E. Hauser (Steinmetzarbeiten), Josef Dollischek und Franz Schönthaler (Innenausstattung) beteiligt. Das gesamte Haus ist heute noch im Äußeren wie im Inneren im Wesentlichen in seiner Originalsubstanz erhalten. Der Festsaal stellt aufgrund seiner wertvollen Wand- und Deckenausstattung den Prunkraum des Gebäudes dar und bildet mit den angrenzenden Räumen des zweiten Obergeschosses die Repräsentationsetage. Von Bedeutung ist auch die original erhaltene „Boltenstein-Bar“ im ersten Obergeschoß.
Heute, nach umfangreicher Revitalisierung bietet das nach Vorbild englischer Clubhäuser in der Formensprache der italienischen Renaissance errichtete Palais Ihrer Veranstaltung den perfekten Rahmen.